Unfruchtbarkeit verhüten durch Test auf Chlamydien

Kinder zu haben, bedeutet für viele Paare Liebe, Glück und Erfüllung ihres Lebens. Unfruchtbarkeit stellt die Partnerschaft unter Umständen auf eine harte Probe.

In Deutschland gehört die Infektion mit Chlamydien mittlerweile zu den häufigsten Ursachen für eine erworbene Unfruchtbarkeit. Hier sind knapp fünf Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer unter 25 Jahren laut Angaben des Robert-Koch-Institutes mit Chlamydien infiziert. Man geht von einer jährlichen Neuansteckung von 300.000 aus.

Wie kommt es zur Infektion?

Die Infektion wird durch Geschlechtsverkehr (vaginal, oral, anal) übertragen, wobei das Risiko einer Ansteckung mit der Zahl der Sexualpartner und -partnerinnen deutlich steigt. Die Wahrscheinlichkeit, unfruchtbar zu werden steigt mit jeder Infektion.

Chlamydien sind Erreger, die sich bei der Frau und beim Mann im Genitalbereich ansiedeln, sich aber auch auf den Enddarm, After sowie Rachen- und Augenbereich ausbreiten können.

Die Symptome

Die Infektion kann sich mit Ausfluss, Zwischenblutungen oder Blutungen beim Geschlechtsverkehr bemerkbar machen, meist verläuft sie jedoch völlig symptomlos, d. h. ohne Schmerzen oder Entzündungszeichen. So werden Chlamydien oft unwissentlich an andere weitergegeben.

Die Folgen

Chlamydien verursachen Infektionen an den Schleimhäuten. Im Gebärmutterhals können sich Chlamydien einige Monate unbemerkt festsetzen. Es kann zudem über Jahre hinweg zu aufsteigenden Entzündungen kommen, die dann zu einer Verklebung der Eileiter und somit zur Unfruchtbarkeit führen. Eine aktuelle Studie aus den USA belegt, dass viele diagnostizierte Blasenentzündungen in Wahrheit auf eine Infektion mit Chlamydien zurück zu führen sind.

Der Chlamydien-Test

Eine frühzeitige Diagnose kann eine Unfruchtbarkeit vermeiden.

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten zum Schutz vor einer Chlamydien-Infektion bis zum abgeschlossenen 25. Lebensjahr einmal jährlich einen kostenlosen Urin-Test an. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge gehört ein Chlamydien-Test zu den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen. 

Die Infektion kann sehr gut mit Antibiotika behandelt werden wobei beide Sexualpartner in die Behandlung mit einbezogen werden müssen, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Dies gilt auch dann, wenn keine Symptome vorhanden sind.